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Gehölze

Tipp vom Gärtner: Wann pflanzt man am besten Bäume und Sträucher?

Oft werden wir gefragt, ob man im Herbst noch Gehölze pflanzen kann. Ja! Der Herbst die beste Pflanzzeit für sämtliche Gehölze.

Meistens erinnern wir uns daran, eine Pflanze gerne selbst im Garten zu haben, wenn sie im Frühjahr oder Sommer blüht. Dann fällt sie uns auf. Im Nachbarsgarten, am Wegesrand, in Gartenzeitschriften. Aber Pflanzen produzieren diese Blüten ja nicht, um uns zu gefallen, sondern, weil sie Insekten anlocken und sich dadurch vermehren möchten. Also sind Pflanzen in dieser Zeit und auch danach, wenn sie Früchte oder Samen bilden, in einer großen Anstrengungs- und Stresszeit. Sie setzten viel Energie in den Weiterbestand ihrer Art. Und genau in dieser Zeit wollen wir sie dann auch noch aus ihrem gewohnten Kübel in ein ihnen unbekanntes Terrain verpflanzen.

Darum ist genau jetzt im Herbst die Zeit, die Hecke zu setzten, einen neuen Obstgarten anzulegen oder den Vorgarten auf Vordermann zu bringen:

  • Die Temperaturen sinken und Hitzeperioden sind vorbei. Trotzdem ist es noch nicht so frostig, dass die Pflanzen „schlafen“. Darum haben die Pflanzen weniger Stress und können sich vor dem Winter noch gut einwurzeln und starten im nächsten Frühjahr direkt durch.
  • Blüten- und Fruchtproduktion sind bei den meisten Gehölzen weitestgehend abgeschlossen und sie können sich aufs Wachsen, Wurzeln und den bevorstehenden Winter konzentrieren.
  • Nur im Herbst bekommt man günstigere, wurzelnackte Gehölze. Getopfte Pflanzen bekommt man fast das ganze Jahr über. Sie können auch ganzjährig in frostfreien Perioden gepflanzt werden, aber auch sie bevorzugen den Herbst als Pflanzzeit.

Hier ein paar Tipps,

damit es mit dem Pflanzen auch wunderbar klappt:

  • Der wichtigste Tipp ist, die Vorstellungskraft anzuregen und sich nicht davon abhalten lassen, dass der Strauch im Moment „nur“ grün ist. Für viele von uns ist Pflanzenkauf etwas Emotionales. Blühendes kauft sich einfach besser, oder?
    Unser Expertentipp: Einfach über diesen Schatten springen und den Pflanzen etwas Gutes tun. Und im nächsten Jahr um so mehr über die ersten „eigenen“ Knospen freuen.
Wäre das geschafft, geht es daran, die Pflanzen richtig auf ihr neues Leben in unserem Garten vorzubereiten:
  • Einen Platz suchen, wo die Pflanze sich wohlfühlen wird. Mag sie es schattig oder eher sonnig? Vielleicht einen sauren Boden, wie ein Rhododendron? Oder eher lehmig?

  • Ein Pflanzloch graben, dass mindestens doppelt so groß ist, wie der Topf in dem die Pflanze steht. Bei stark verdichteten Böden, gerne die Erde noch etwas mehr lockern und Pflanzerde, gut zersetzten Kompost und etwas Langzeitdünger unterheben.

  • Die Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen und den Ballen in einen Eimer mit Wasser tauchen. So lange darin lassen und runterdrücken, bis aus dem Ballen keine Luftblasen mehr aufsteigen.

  • Die Pflanze ins Loch setzen und mit Erde auffüllen. Tipp: Die meisten Pflanzen wollen so tief sitzen, wie sie auch im Topf waren. Bei einer Gartenpflanzung das Pflanzloch nicht ausschließlich mit Pflanzerde füllen, sondern es mit Mutterboden mischen. Denn wenn die Pflanze in diesem lockeren Boden alles hat, was sie braucht, wird sie sich nicht die Mühe machen, ihre Wurzeln noch weiter in die umliegende Erde auszustrecken.

  • Alles gut andrücken und eventuell einen Gießrand, also einen kleinen Erdwall rund um den versenkten Wurzelballen schichten. So sickert das Gießwasser dort hin, wo es nutzt und verteilt sich oberflächlich nicht zu weit.

  • Auch wenn es regnet: gießen, gießen, gießen!

  1. Beim Pflanzen entstehen trotz Andrückens Hohlkammern. Wurzeln, die auf Luft treffen, wachsen nicht weiter. Durch das Gießen, wird Erde in diese Luftkammern geschwemmt.
  2. Es braucht mehr Wasser, als wir denken, bis es in tiefere Erdschichten vordringt. Ist euch schon einmal aufgefallen, dass nach einem starken Regen nur die oberen Erdschichten nass sind? Schon in zwei bis drei Zentimetern Tiefe ist der Boden meist noch trocken.
  3. Vor Frostperioden gut gießen! Wenn starke oder längere Frostperioden drohen, sollte man kurz vorher die Pflanzen gut gießen. So können sie vor dem Frost noch einmal ihren Durst stillen. Wenn der Boden erst einmal gefroren ist, steht den Pflanzen kein Wasser mehr für sie zur Verfügung. Viele Gehölze verdursten eher im Winter, als dass sie ertrinken.


FAQ:

Warum sollte ich Gehölze im Herbst Pflanzen?
Die Blüten- oder Fruchtbildung im Frühjahr und Sommer ist Stress und benötigt Energie. Im Herbst ist dies vorbei und die Pflanzen können sich auf ihr Einwurzeln und Wachsen konzentrieren.

Kann ich Gehölze NUR im Herbst pflanzen?
Wurzelnackte Ware kann man nur im Herbst kaufen und pflanzen. Gehölze im Topf kann man natürlich das ganze Jahr in frostfreien Zeiten pflanzen, aber der idealste Zeitpunkt bleibt der Herbst.

Es hat viel geregnet. Muss ich trotzdem gießen?
Auch wenn es geregnet hat und es während der Pflanzung regnet, muss man die Pflanzen gut angießen, um tiefere Bodenschichten mit Wasser zu versorgen und etwaige Lufthohlkammern mit Erde zu füllen. Auch die nächste Zeit nach der Pflanzung muss gut gewässert werden.

Was ist ein Gießring?
Damit das Gießwasser nicht oberflächlich wegläuft, sondern da ankommt, wo es nötig ist, kann man einen kleinen Erdwall in Größe des Pflanzlochs um die Pflanze anlegen. So versickert das Wasser dort, wo es gebraucht wird. Dies hilft der Pflanze und spart Wasser.


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